Auf zur AbschiedsLostPlaceTour
Zum Abschied meines Deutschlandaufenthaltes ging es heute nochmal auf eine Lost Place Tour, was mir ja in Hurghada trotz der vielen dort vorhandenen Locations leider versagt blieb. Die Tour führte ins rund 140 Kilometer entfernte Saarland. Dort stand als erste Location dann ein altes, schon länger leerstehendes (und zum Verkauf angebotenes) Hotel mit der zur damaligen Zeit üblichen Gaststube auf dem Plan.
Ein offener Zugang war gleich gefunden und so inspizierten wir gemütlich durch die alten, teils noch recht dürftig eingerichteten Räume. Der Sanitärraum im ersten OG. stank bestialisch, da hatten wohl wieder ein paar „Besucher“ ihre Notdurft verrichtet. Echt übel.
Das Gastraum sah so aus, als wäre hier schon einmal alles für einen Verkauf des Inventars vorbereitet worden, im Nebenzimmer waren die Tische zusammen gestellt und ein paar Gegenstände darauf platziert.
Ein kleines Highlight war die komplett aus Kupfer bestehende Theke, die muss damals wohl ein Vermögen gekostet haben, aber auch die Küche war sehenswert, da diese noch komplett eingerichtet war.
Im Keller konnte ich dann noch einen wohl schon länger hier lebenden Gast ausmachen, der mich erst neugierig betrachtete, bevor er flink wieder hinter das Mauerwerk verschwand.
Das war alles in allem ein guter Start unserer Tour, und wir hofften, das es so weiter geht.
Vom Gasthaus aus ging es in das rund 30 Kilometer entfernte Homburg, wobei wir an einigen gespeicherten Orten vorbeikamen, welche aber alle inzwischen abgerissen oder saniert waren. So hofften wir, das zumindest dem nun geplanten Krankenhaus Aufenthaltes nichts entgegensteht.
Siehe da, wir hatten Glück. Zwar waren die zuvor bekannten Zugänge inzwischen alle verriegelt, aber nach einigem Suchen fanden wir dann doch noch eine offene Tür und konnten das ehemalige Klinikum begutachten.
Obwohl dieses Krankenhaus nun schon länger nicht mehr genutzt wird, ist der Strom noch nicht abgeschaltet (wer bezahlt das eigentlich die ganzen Jahre ?) und so konnten wir selbst im OP Bereich ein paar gute Bilder bei vollem Licht machen.
Was hier zudem verwunderlich ist, wie viel neue Ware hier noch unverpackt herumsteht, von den ganzen OP Einrichtungen (welche noch funktionsfähig waren) mal ganz abgesehen.
Nachdem wir uns hier in aller Ruhe gut 1,5 Stunden umgesehen hatten, gingen wir wie wir gekommen sind, still und leise ohne irgend etwas zu verändern.
Unser nächstes Ziel hatte ich schon seit gut 4 Jahren auf meiner privaten Lost Place Karte (in Deutschland allein rund 7500 Locations aller Art) gespeichert und war erstaunt, das sie überhaupt noch existierte.
Das Wohn.- und Geschäftshaus eines Steinmetzes ist inzwischen ziemlich von der Natur in Beschlag genommen worden und der Zugang zu den oberen Stockwerken über die Außentreppe ließen wir dann Aufgrund meines immer noch schmerzhaften Beines und der Schiene bleiben.
Aber auch so war dies ein interessantes Objekt und ich denke man könnte mit ein wenig Arbeit wieder ein echtes Schmuckstück inklusive der angeschlossenen Werkstatt machen.
Zum Schluss machten wir dann noch einen kurzen Abstecher zu einer der vielen im Saarland vorhandenen Minen. Leider hatte es inzwischen angefangen zu regnen und so war es einfach zu riskant über die rutschige Wiese bis zum Eingang vorzudringen.
Die Gefahr mit der Schiene am Fuß auszurutschen war einfach zu groß, so das wir zumindest noch einen kleinen Drohnenflug über das Gelände machten.
Wäre gerne auch noch länger geflogen, aber mit Regentropfen auf der Linse sind die Aufnahmen dann ja doch nicht zu gebrauchen.
Nach gut 400 Gesamtkilometer und rund 9 Stunden kamen wir dann wieder gut in Karlsruhe an, wo mich mein Kollege bei meiner „Ferienunterkunft“ absetzte und ich mich dann gleich noch daran machte meine Utensilien für meine Rückreise nach Thailand, in meine neue Heimat, zu packen.