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Kambodscha

Der erste Tag in der Angkor Wat Anlage

Der Sonnenaufgang am Angkor Wat ist ein tägliches Spektakel für all Touristen – inkl. mir – was die Natur hier vor diesem großen Tempel veranstaltet. Nachdem ich gesehen habe, wie viele Menschen hier dafür versammelt sind, denke ich die Bilder ohne Menschen sind gefakt oder wurden bei – warum auch immer – geschlossener Tempelanlage gemacht.


Dieser 250 m lange Damm aus Sandstein, der auf beiden Seiten durch einen Wassergraben geschützt ist, führt zu einer Terrasse am Eingang von Angkor Wat.


Der Angkor Wat Gateway ist der Haupteingang an der Front der Anlage.


Die North Library – Dieses Gebäude auf der linken Seite des Damms wurde 1999 restauriert und befindet sich jetzt in einem wunderschönen Zustand. Strukturen, die üblicherweise als „Bibliotheken“ bekannt sind, sind ein gemeinsames Merkmal der Khmer-Tempelarchitektur, aber ihr wahrer Zweck bleibt unbekannt.


Dieser Eingang, genannt „Terrace of Honor“ war zu der damaligen Zeit nur dem König vorbehalten.


Die Geschichte des Angkor Wat
Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen angelegt, die unter anderem dazu beitrugen, dass mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte. Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum. So kam es, dass das südlich von China gelegene Land zu einem regionalen Machtzentrum Südostasiens wurde und die Khmer in der Lage waren, große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.
Im Jahr 1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa 1150. Er baute die Macht Angkors, damals Kambuja genannt, in mehreren Kriegszügen gegen die benachbarten Cham, gegen Dai Viet und das Mon-Königreich Haripunjaya weiter aus. Daneben ließ er Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten, darunter Angkor Wat. Die Anlage wurde als Staatstempel des Königs im südöstlichen Teil der schon unter Suryavarman I. errichteten früheren Hauptstadt Yasodharapura erbaut und diente der Verehrung Vishnus. Es gibt auch Hinweise, wie etwa die ungewöhnliche Ausrichtung Angkor Wats nach Westen, der Himmelsrichtung des Todesgottes Yama, die dafür sprechen, dass es der Totentempel Suryavarman II. war.
Da weder die Gründungsstele noch andere Inschriften aus dieser Zeit aufgefunden wurden, die sich auf das Bauwerk beziehen, ist der ursprüngliche Name unbekannt. Es wird angenommen, dass es nach Vishnu benannt wurde, mit dem sich der König als Vishnuist im Unterschied zu seinen Vorgängern, die Shivaisten gewesen waren, identifizierte, und demnach Vrah Vishnuloka hieß und später, angelehnt an den posthumen Titel des Gründers Paramavishnuloka, Preah Pisnulok. Die Arbeiten scheinen rasch nach dem Tod des Königs eingestellt worden zu sein, so dass einige der Reliefs unvollendet blieben. Im Jahr 1177 wurde Angkor von den Cham, traditionellen Feinden der Khmer, erobert. Jayavarman VII. gelang es schließlich, die Invasoren zu besiegen und das Khmerreich wiederherzustellen. 1,5 km nördlich von Angkor Wat ließ er die neue Hauptstadt Angkor Thom mit dem Bayon als buddhistischen Haupttempel errichten.
Im späten 13. Jahrhundert wandelte sich Angkor Wat vor dem Hintergrund der durch Jayavarman VII. initiierten religiösen Revolution nach und nach von einer hinduistischen Kultstätte in eine des Theravada-Buddhismus. Zu dieser Zeit wurde Angkor Wat zum Namen des Tempelkomplexes. Anders als die anderen Tempel Angkors verwahrloste die Anlage zwar im 16. Jahrhundert etwas, wurde aber nie vollständig verlassen. Die im Vergleich gute Erhaltung hängt mit dem Wassergraben zusammen, der Angkor Wat gegen das Vordringen des Waldes schützt.
Einer der ersten Besucher aus dem Westen war der portugiesische Kapuziner Antonio da Magdalena, der 1586 nach Angkor kam. Er beschrieb seinen Eindruck von Angkor Wat dem portugiesischen Historiker Diogo de Couto zufolge „als so außergewöhnlich, dass man es weder mit einem Stift beschreiben, noch mit einem anderen Monument in der Welt vergleichen kann.“ In den nächsten Jahrhunderten blieben es Missionare und Kaufleute aus dem Westen, die Angkor Wat Beachtung schenkten. Dies änderte sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als ausgelöst durch die begeisterten Reiseberichte des französischen Naturalisten Henri Mouhot, der die Tempelanlage 1860 erkundete, Forscher auf Angkor Wat aufmerksam wurden und ihm folgten, wie zum Beispiel Adolf Bastian und Ernest Doudart de Lagrée. Die ersten Fotografien von Angkor Wat machte 1865 der Schotte John Thomson. Mouhot datierte Angkor Wat auf die Antike und konnte sich einen Bau durch die Khmer, auch aus der damaligen historischen Situation heraus, nicht vorstellen. Er verglich Angkor Wat mit dem Tempel Salomos, von einem antiken Michelangelo errichtet.
Im 20. Jahrhundert wurde Angkor Wat intensiv von dem französischen Institut École française d’Extrême-Orient restauriert und erstmals von 1908 bis 1911 unter der Leitung von Jean Commaille von Erde und Vegetation befreit. Die tatsächliche Geschichte wurde von da an durch diese und weitere Renovationen und damit zusammenhängende stilistische und epigrafische Befunde auf dem gesamten Gelände erschlossen. Der Bürgerkrieg und die Herrschaft der Roten Khmer unterbrachen diese Arbeiten. Das Monument blieb unbeschädigt, doch Statuen, meist aus der Post-Angkor-Zeit, wurden gestohlen oder zerstört.
Der Tempel ist ein Nationalsymbol und beeinflusst auch die internationalen Beziehungen zu Thailand, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Angkor Wat ist seit ihrer ersten Version von ungefähr 1863 auf der Nationalflagge Kambodschas abgebildet. So war es auch das kulturelle Erbe Angkor Wats und Angkors insgesamt, welche die Franzosen dazu motivierte, Kambodscha 1863 zu kolonisieren und der Vorherrschaft von Vietnam und Siam zu entreißen. Dies führte zu Forderungen Kambodschas an Thailand im Nordwesten des Landes, welches die Thai 1431 erobert hatten. Seit seiner Unabhängigkeit 1953 kontrolliert Kambodscha Angkor Wat. Inmitten des Vietnamkriegs besuchte Jacqueline Kennedy auf Einladung des Königs den Tempel.


Der Komplex von Angkor Wat besteht aus rechteckigen Gehegen oder Galerien. Die Wände des Geheges weisen das längste durchgehende Basrelief der Welt auf, das entlang der äußeren Galeriewände verläuft und Geschichten aus der hinduistischen Mythologie erzählt. Die Masse der Reliefschnitzereien ist von höchster Qualität und die brillanteste Khmer-Kunst. Die Schnitzerei erzählt immer eine Art Geschichte.
Auf dem Nordflügel des Westflügels der zweiten Reihe oder an den Wänden des westlichen Haupteingangs zeigt das Basrelief die Schlacht von Lanka und der Südflügel die Schlacht von Kurukshetra. Die südliche Einfriedung, das Flachrelief des Westflügels zeigen die historische Prozession und der Südflügel Himmel und Hölle. Die Ecke, an der sich die südlichen und östlichen Gehege treffen, zeigt das Aufwirbeln des Milchmeeres. Die Ecke, an der sich die nördliche und die östliche Umfriedung treffen, und entlang des Ostflügels der nördlichen Umfriedung zeigen den Sieg von Vishnu über Asuras. Der Westflügel des nördlichen Geheges zeigt die Schlacht von Devas und Asuras.
Das Überqueren der kreuzförmigen Terrasse und aufsteigende Treppen, die durch drei aufeinanderfolgende Galerien führen, führen zur Dritten Galerie, die für ihre außergewöhnlichen Flachreliefs bekannt ist, die wunderschön durchgehend in die Wände geschnitzt sind, 700 m lang, 2 m hoch, die längsten Reliefs der Welt. Es gibt buchstäblich Tausende von Figuren aus den hinduistischen Epen und den Höfen von Suryavarman II. Suryavarman II ist im Westflügel der Südgalerie des Flachreliefs in Angkor Wat dargestellt. Er thront majestätisch und spricht mit Brahmanen des Hofes, von denen einer ein Manuskript in den Händen hält, vielleicht eine Liste von Würdenträgern der Armee, die am König vorbeimarschieren. Der König sitzt auf einem mit Teppichen bedeckten Thron, umgeben von Höflingen mit Regenschirmen, Fächern und Fliegenwedeln.
Zuerst einmal die „Heaven and Hell Gallery“ an der Ostseite der Südwand.

und hier noch ein paar Bilder der „Vishnu Conquers Demons Gallery“

Apsaras sind übernatürliche Wesen in der hinduistischen und buddhistischen Mythologie, die als junge Frauen von großer Schönheit und Eleganz erscheinen. Sie beherrschen die Kunst des Tanzens. Sie sind die Frauen der Gandharvas, Hofdiener von Indra. Sie tanzen zur Musik ihrer Ehemänner, meist in den Palästen der Götter, und unterhalten Götter und gefallene Helden. Als Hinduismus und Buddhismus Einzug in Kambodscha hielten, wurde Apsara zu einem Symbol der Tanzkunst. Die Wände vieler angkorianischer Tempel sind innen und außen mit Flachreliefs und Schnitzereien bedeckt, darunter Apsara. Fast 2.000 charakteristische Apsara-Schnitzereien schmücken die Wände von Angkor Wat. An den Wänden und Säulen des Bayon-Tempels sind auch andere feine Apsara-Schnitzkünste zu finden.


North Thousand God Library


Northern Thousand God Library

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