800
Kambodscha

Erste Erkundungen in der Stadt

Bevor ich mich zum berühmten Angkor Wat aufmachte, wollte ich erst einmal die Stadtinternen Sehenswürdigkeiten besichtigen. Los ging es mit dem Wat Preah Prom Rath. Er befindet sich im zentralen Bereich in der Nähe der Pub Street und des Alten Marktes. Es ist ein funktionierendes buddhistisches Kloster mit einer typischen Pagode im Khmer-Stil, einem Innenhof mit Statuen, die verschiedene buddhistische Glaubensrichtungen darstellen, und einer von handgemalten Bildwänden umgebenen Halle mit einer riesigen Statue eines sitzenden und eines liegenden Buddha.
Der Ort hat Berichten zufolge eine Geschichte, die bis zur Wende des 16. Jahrhunderts und der Fabel eines buddhistischen Mönchs, Preah Ang Chong Han Hoy, und einem Abenteuer auf den örtlichen Flüssen zurückreicht, bei dem auf wundersame Weise die vordere Hälfte eines schwer beschädigten Holzbootes gebracht wurde ihn sicher nach Hause. Um dieses Wunder zu feiern, haben die Mönche den liegenden Buddha geschnitzt, den wir heute in der Pagode sehen.
Einige Online-Berichte schreiben die Errichtung der Pagode auch König Ang Chan über eine Landspende eines Einheimischen zu, der der Stätte auch ihren Namen gibt. Viele der Gebäude, wie die buddhistischen Schulen, stammen aus den 1940er und 1950er Jahren, während zwei ältere traditionelle Holzgebäude kürzlich von APSARA restauriert wurden.


Viele Besucher Kambodschas kennen die schrecklich jüngere Geschichte des Landes nicht. Dies ändert sich spätestens hier am Wat Thmey, der auch als Killing Fields von Siam Reap bekannt ist. Die Roten Khmer eroberten 1975 Kambodscha und zerstörten dabei so weit als möglich sämtliche soziale Bindungen in der Bevölkerung. Diese wurde deportiert, Familien auseinander gerissen und töteten über 2 Millionen Unschuldige, was ungefähr ein viertel der Bevölkerung entsprach. Die ermordeten wurden mit LKWs in Tempel, Schulen oder auf Feldern abgeladen, wodurch der Begriff Killing Fields für diese Plätze entsprang. Diner der größten davon befand sich hier im Wat Thmey. Er war zu dieser Zeit ein Gefängnis der Roten Khmer in welchem Tausende von Gefangenen untergebracht waren.
Sie waren meist Unschuldig oder wurden wegen geringster Vergehen verhaftet und zum Tode verurteil. Hier wurden sie dann in zwei Gruben und sechs Wasserbrunnen verscharrt, welche sich etwa 250 Meter südlich des Gefängnisses befinden. Die Anzahl der Opfer allein in diesem Gefängnis wird auf 8000 geschätzt
Als man dann Wat Thmey 1995 renovierte, setzte man viele der Knochen und Schädeln der damaligen Opfer in einer Gedenkstupa bei. Sie erinnern hier nun an die traurige Geschichte Kambodschas und stehen als Mahnmal über die Grauen des Krieges.


Nach diesem doch bedrückenden Erlebnis ging es noch in das War Museum Cambodia. Hier eine kleine Beschreibung aus dem Netz, von der Tourism of Cambodia:
Das Kriegsmuseum in Siem Reap ist das einzige Kriegsmuseum in Kambodscha. Es bietet Besuchern einen einzigartigen und aufschlussreichen Einblick in die Gefahren, denen Kambodscha in den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ausgesetzt war. Es gibt den Besuchern auch eine hervorragende Gelegenheit, mehr darüber zu erfahren, was tatsächlich während der „Kriegsjahre“ in Kambodscha passiert ist.
Es hat eine einzigartige Sammlung, Sie können auch Kriegsmaschinen wie den Panzer T-54, das Düsenjägerflugzeug MiG-19, den Hubschrauber Mil Mi-8 und das Feldartilleriegeschütz 85-mm-Divisionsgeschütz D-44 sehen. Vor dem Einsatz in Kambodscha waren einige dieser Kriegsmaschinen sogar im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. In der Sammlung befinden sich auch viele Arten von Landminen und seltene Fotografien aus der definierten Zeit in Kambodscha.
Der Zweck dieses Museums ist es, die Erinnerung an eine so wichtige Episode in der Geschichte Kambodschas lebendig zu halten und die einzigartige Sammlung für die Nachwelt zu bewahren.
Im Februar 2001 wurde das Siem Reap War Museum in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium auf mehr als 2 Hektar Land, einem ehemaligen Landminenfeld, direkt an der Nationalstraße 6 zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum von Siem Reap errichtet. Die Gegenstände wurden nach dem Ende des Bürgerkriegs 1999 aus Gebieten wie Anlong Veng geborgen.
2008 stand das Kriegsmuseum von Siem Reap stand vor einem Kampf, um angesichts der Massenflucht von Touristen offen zu bleiben: Die Besucherzahlen waren auf etwa 20 pro Tag zurückgegangen.
12 Jahre lang verfiel das Museum. Im Jahr 2013 begann jedoch der erste Ausländer überhaupt, Richard Esselaar, als stellvertretender Direktor für das Museum zu arbeiten, und der Name des Museums wurde von Siem Reap War Museum in War Museum Cambodia geändert. Als erster Volunteer überhaupt war Light Hwang 2013 auch im Museum tätig. In dieser Zeit wurden interne organisatorische Änderungen vorgenommen, die Arbeitsbedingungen des Personals verbessert und Verbesserungen im Museum selbst vorgenommen, z. Fotos, die in den Ausstellungen des Museums hingen, wurden mit Beschreibungen versehen.
Marketing und Vertrieb wurden eingeführt und die Besucherzahlen deutlich gesteigert. Im Dezember 2013 wurde das Museum erstmals in seiner Geschichte von mehr als 100 Besuchern täglich besucht. In diesem Jahr hatte das Museum zum ersten Mal ein TripAdvisor®-Zertifikat für Exzellenz erhalten.
2014 wurden im Museum selbst Verbesserungen vorgenommen. Es wurde eine Zeitleiste erstellt und den Ausstellungen des Museums Text hinzugefügt. Museumsuniformen und Internet wurden eingeführt.
Zum ersten Mal in seiner Geschichte erreichte das Museum täglich über 200 Besucher, nämlich am 7. Januar 2015 wurde das Museum von 225 Besuchern besucht.
Am 18. Mai 2015 wurde das Museum durch einen heftigen Sturm beschädigt. Bald darauf wurde das Entwässerungssystem verbessert. Um die einzigartige Sammlung für die Nachwelt zu bewahren, startete Project Präservation zusammen mit anderen, kleineren Projekten wie dem Stand Display Project. Um auch diese Projekte zu finanzieren, wurden Drittmittel eingeführt. Es wurde auch ermöglicht, Artefakte zu spenden.

 

Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte dir auch gefallen