Death Railway Trip
Die Tageszusammenstellung der Tour. Für alle, die nicht soviel Zeit haben 🙂
Bevor sich Katja heute weiter auf den Weg nach Chiang Mai machte, unternahmen wir eine von unserem Resort durchgeführte Khawe Noi Bamboo Tour. Nach dem Frühstück ging es mit dem landestypischen Transportmittel, einem Scooter mit angehängtem Beiwagen, zum Ausgangspunkt unserer Tour. Zuerst wurden wir mit Schwimmwesten ausgestattet, was Vorschrift ist auch wenn danach keiner mehr darauf achtet. Danach ging es durch ein kleines Waldstück hinunter zum Khawe Noi, wo wir unser Bambusfloss bestiegen. Die gut einstündige Fahrt – hat uns echt verwundert, da wir nicht das Gefühl hatten, das wir uns so weit von unserem Resort entfernt hatten – war an manchen Stellen etwas schaukelig, wenn sich eine Unterströmung im Fluss gebildet hatte, aber die meiste Zeit war sie doch recht entspannt. Wir täuschten uns dabei mehrmals, als wir dachten hinter der nächsten Kurve taucht unser Resort auf. Als wir am Ende der Tour angelangt waren, wurden wir mit einem kleinen typischen Longboat zu unserem Resort zurück gebracht. War ein netter Ausflug in die Natur.
Danach hieß es für Katja ihre Habseligkeiten zusammen packen und dann fuhren wir mit dem Motorrad zur Nam Tok Railway Stadion an der unser heutiger Tagestrip entlang des Death Railways beginnen sollte. Für Ausländer gibt es den Fixpreis von 100 Baht für den Bahn Trip nach Kanchanaburi, wobei der Zug noch bis Bangkok weiterfährt.
Wir hatten uns für den Zug um 13 Uhr entschieden, da wir so noch unsere Bamboo Tour machen konnte und ich dann später wieder von Kanchanaburi mit dem Zug auch zurück fahren konnte.
Diese Todesbahn wurde während des Zweiten Weltkriegs von alliierten Gefangenen und asiatischen Arbeitern gebaut, die von der japanischen Armee beauftragt wurden, eine strategische Route durch Myanmar zu bauen. Derzeit ist das Ende dieser Route Ban Tha Sao oder Namtok Station. Die Entfernung vom Bahnhof Kanchanaburi zum Bahnhof Namtok bis zum Wasserfall beträgt etwa 77 km. „Je mehr Bahnschwellen, desto mehr Arbeiter – Kriegsgefangene, die gezwungen wurden, diese Eisenbahn zu bauen – starben“ – so lautet die Geschichte der Thai-Burma-Eisenbahn. Die Entfernung von 415 km spiegelt die Brutalität und die Härte der Kriegsgefangenen wider, weshalb diese Eisenbahn „Todesbahn“ genannt wird.
Die Wang Pho Railway Stadion ist ein Bahnhof im Unterbezirk Lumsum, Bezirk Sai Yok, Provinz Kanchanaburi. Es ist ein Bahnhof der Klasse 2 und liegt 178,10 km vom Bahnhof Bangkok entfernt. Der Bahnhof wurde am 1. Juli 1958 im Rahmen der Wiedereröffnung eines Abschnitts der Eisenbahnlinie Wang Pho–Nam Tok Burma eröffnet, der 10 Jahre lang stillgelegt war.
Die Thamkasae Railway Stadion ist die letzte Haltestelle – von Nam Tok kommend – vor der berühmten Death Railway Bridge welche eigentlich Wang-Pho-Viadukt, bzw. Wampo-Viadukt oder Tham-Krasae-Bridge heißt. Es ist eine Eisenbahnbrücke aus Holzböcken, die der Klippe entlang des Flusses Khwae Noi folgt. Wenn man In Nam Tok einsteigt, sollte man sich in Fahrtrichtung rechts setzen, damit man hier mehr als nur die Wand des Schlucht sieht. Nach der Brücke gibt es eine kleinere gleichnamige Haltestelle, an der oft einige Fahrgäste gleich wieder aussteigen und zurück gehen.
Das Wang-Pho-Viadukt / die Death Raolway Bridge wurde im Zweiten Weltkrieg von alliierten japanischen Kriegsgefangenen als Teil der Burma-Eisenbahn gebaut. Es wird wegen eines kleineren Viadukts in der Nähe manchmal auch Doppelviadukt genannt. Das Viadukt ist noch immer in Betrieb und kann vom Bahnhof Wang Pho aus erreicht werden.
Die Eisenbahn wurde vorzeitig fertiggestellt. Am 17. Oktober 1943 wurden Gruppen von Zivilisten, die gewaltsam aus Burma verschleppt worden waren, gezwungen, ihre Arbeit nach Süden aufzunehmen, wo sie auf Gruppen von Zivilisten aus Thailand trafen, die in nördlicher Richtung arbeiteten. Die beiden Abschnitte der Strecke trafen bei Kilometer 263 zusammen, ungefähr 18 Kilometer südlich des Drei-Pagoden-Passes bei Konkoita (heute: Kaeng Khoi Tha). Der 25. Oktober wurde zum Feiertag erklärt und als feierliche Eröffnung der Strecke gewählt. Das japanische Personal sollte mit dem Zug C56 31 von Nong Pladuk, Thailand nach Thanbyuzayat, Burma reisen. Am Treffpunkt wurde von General Eiguma Ishida ein Kupfernagel in den Zug getrieben und eine Gedenktafel enthüllt.
Die Wang Yen Railway Stadion ist ein Bahnhof im Unterbezirk Wang Yen, Bezirk Mueang Kanchanaburi. Es ist ein Bahnhof der Klasse 2 und liegt 140,15 km vom Bahnhof Bangkok entfernt. Hier werden bei Bedarf die Züge um gekoppelt, was bei mir auf der Rückfahrt der Fall war.
Saphan Kwae Yai ist die Bahnstadion direkt nach der bekannten River Kwai Bridge, an der sich täglich etliche Touristen befinden um ein passendes Foto, am besten noch mit dem Zug, zu bekommen.
Ich verließ den Zug hier um in den rund zwei Stunden Aufenthalt, die ich nun bis zur Rückfahrt hatte, ein wenig die Gegend zu erkunden, während Katja weiter ins Zentrum fuhr um dort für ihren weiteren Tripp nach Chiang Mai alles zu organisieren.
Für viele der Touristen, welche hier in Kananchaburi sind, wird diese Brücke wohl zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Thailands zählen, obwohl sie weder durch ihre Größe noch durch ihre Bauart besonders auffällig ist. Zudem handelt es sich nicht um die Originale Brücke welche im zweiten Weltkrieg von der japanischen Armee mit Zwangsarbeitern und dem Ziel eine Eisenbahnverbindung zwischen Bangkok und Rangun zu schaffen erbaut wurde.
Die Brücke erhielt ihre Bekanntheit hauptsächlich aus dem fiktiven und mit drei Oskars ausgezeichneten Film von 1957 „Die Brücke am Kwai“. Wer näheres zu der Geschichte erfahren will, dem empfehle ich einen Besuch im rund 100 Meter entfernten JEATH-Kriegsmuseum.
Wen man über die Brücke fährt, bzw. auf der anderen Seite am Ufer steht kann man den Wihan Phra Phothisat Kuan Im Tempel nicht übersehen. Trotz der Menschenmassen an der daneben liegenden Brücke war es hier angenehm ruhig und außer mir waren vielleicht eine Handvoll andere Besucher vor Ort. Die Anlage ist relativ groß und bietet einige nette Fotospots auf dem Gelände. Dieser Tempel im chinesischen Stil bietet auch einen hervorragenden Blick ans andere Ufer und die erwähnte Brücke.
Auf der anderen Seite der Bahnlinie, gegenüber des Tempels befindet sich der Concentration Camp Market. Da ich mich allerdings relativ früh dort einfand, war das Gelände noch Menschenleer. Hier finden wie jeden Februar Abends die Lights.- und Tonhows statt, welche an den Angriff der Alliierten erinnern sollen, welche damals die Originale Brücke zerstört hatten.
Anschließend ging ich noch in das oben schon kurz erwähnte JEATH-Kriegsmuseum. Wenn ich gewusst hätte, wie groß und detailreich dieses Museum ist, wäre ich als erstes hierher gegangen. So musste ich relativ zügig durch die Räume, da ich ja meinen Zug zurück nicht verpassen durfte.
Das Museum liegt innerhalb des Wat Chai Chumphon, etwa 100 Meter von der Brücke über den Khwae Yai entfernt, und kostet gerade einmal 50 Baht Eintritt.
Es dient der Darstellung der Verhältnisse während des Zweiten Weltkrieges in dieser Gegend, als die japanischen Truppen Thailand besetzten und eine Eisenbahnverbindung durch das Land nach Birma errichten ließen, die so genannte Todeseisenbahn (Death Railway). Beim Bau wurden Kriegsgefangene verschiedener Nationen eingesetzt, von denen viele ums Leben kamen. Im Museum sind unter anderem drei Nachbauten von Bambushütten zu sehen, wie sie als Unterkunft der Gefangenen dienten. In den Hütten sind zahlreiche Objekte aus dem Leben in den Lagern und von der Baustelle ausgestellt, auch viele Gemälde und Fotografien.
JEATH steht für Japan, England, Australien/Amerika, Thailand und Holland, welche den Hauptanteil der Zwangsarbeiter stellten oder stellen mussten. Das Museum selbst wurde 1977 eröffnet.
Abends dann wieder an der Nam Tok Railway Station angekommen und mit meinem Bike noch kurz an einem Lotus einen kleinen Hat eingelegt und mich mit etwas essbarem versorgt, bevor es dann endgültig zurück ins Ban Rai Khun Ya Resort ging.