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Thailand

Vom Hellfire Pass zur Mon Bridge


Gleich nach dem Frühstück machten wir uns heute auf um wieder eine größere Strecke von rund 170 Kilometer zu unserem Tagesziel, der Mon Bridge in Nong Lu hinter uns zu bringen. Allerdings machten wir noch einen kleinen Umweg über die Ban Hat Ngio Suspension Bridge welche ich am Abend noch auf Google Maps entdeckt hatte und welche nicht unweit unseres Resorts lag.

Nach diesem kleinen Umweg fuhren wir aber fast ohne Stopp bis nach Nong Lu da wir nicht wussten wieviel Zeit wir dort verbringen würden und die Strecke nicht bei Dunkelheit wieder zurück fahren wollten. So versuchten wir uns nur die interessanten Punkte auf dem Weg zu merken und diese dann je nach „Zeitvermögen“ auf dem Rückweg abzuarbeiten. Einzig an einem ausgeschilderten Viewpoint wollten wir einen kurzen Stopp einlegen, dieser auch als Viewpoint ausgeschilderte Punkt stellte sich dann jedoch als Teil des Nationalparks heraus und nachdem wir jeder für einen kurzen Ausblick von demselben 300 Baht zahlen sollten, lehnten wir danken ab und fuhren dann nur mit einem kleinen Foto Stopp an der Rantee Bridge ohne weitere Umwege zu unserem Hauptziel.

In Nong Lu angekommen marschierten wir erst einmal in aller Gemütlichkeit über die schon beeindruckende Holzkonstruktion der Mon Bridge. Die eigentlich Uttamanusorn-Bridge heißende Brücke ist die längste Holzbrücke Thailands und nach der U-Bein-Brücke in Mandalay in Myanmar die zweitlängste der Welt. Ihre Gesamtlänge beträgt 445 Meter. Sie ist nach Luangpho Uttama benannt, einem Mon- Mönch, der Abt des Wat Wang Wiwekaram war. Er begann 1986 mit dem Bau dieser Brücke zusammen mit einheimischen Mon-Arbeitern. Der Bau wurde von Mon-Arbeitern durchgeführt und 1987 abgeschlossen. Daher auch der Name Mon Bridge. Die Uttamanusorn-Brücke gilt als Wahrzeichen und ist neben der Brücke am Kwai und der Todesbahn, dem Sai Yok Noi-Wasserfall und dem Drei-Pagoden-Pass eine der bemerkenswertesten Attraktionen von Kanchanaburi. Die Brücke gilt als Symbol der Freundschaft zwischen den Mon und Thai, da sie das Mon-Dorf Wang Kha mit der thailändischen Stadt Sangkhla Buri verbindet. Die Einheimischen gehen täglich über die Brücke, um sich Verdienste zu erwerben, indem sie den Mönchen Essen geben.
Trotz der vielen umliegenden Unterkünfte welche sich sowohl an Land wie auf auch dem Wasser befanden, waren wir mit Ausnahme ein paar Thais allein auf weiter Flur und das trotz Freitag, also fast schon Wochenende. Keinerlei Touristenbusse, weder groß noch klein waren uns auf der Fahrt begegnet. Echt angenehm.

Auf der anderen Seite ging es dann über die sogenannte Red Bridge welche zu einem kleinen alten Fischerdorf führt, welches aber inzwischen auch in lauter kleine Unterkünfte umgewandelt wurde und den alten Flair nur noch erahnen ließ.

Also zurück zum Treffpunkt der zwei bzw. drei Brücken – es führt noch eien Bambusbrücke parallel zur Holzbrücke über den See – und dort eine kleine Bootstour gebucht. Diese gibt es in verschiedensten Variationen, doch uns reichte die kleinste, da ich ja unbedingt noch den Versunkenen Tempel sehen wollte. Die Bootstour war angenehm und der Bootsführer versuchte uns immer in Thai etwas zu erklären, was natürlich nicht funktionierte, aber mit Hand und Fuß konnten wir uns doch ganz gut verständlich machen.

Am ersten Teil des Tempels war leider nur noch die Spitze zu sehen und vom Ubod nur noch die oberen 50 cm. Darauf hatte uns aber die ältere Dame am Verkaufsstand der Touren vorher aufmerksam gemacht, das Aufgrund der vorhergegangenen Regenzeit der Stausee soviel Wasser hat, das von der Tempelanlage nicht viel zu sehen ist. War aber trotzdem ein interessantes Erlebnis.
Zur Geschichte des Tempels konnte ich nur das hier finden:
In der Vergangenheit versammelte ein Oberabt namens „Uttama“ 1953 Karen- und Mon-Dorfbewohner, um einen Unterwassertempel zu bauen. Dieses Gebiet ist als „Samprasob“ bekannt, was bedeutet, dass drei Flüsse zusammenfließen: Songalia, Beeklee und Rantee.
Als der Wachiralongkorn-Staudamm gebaut wurde, wurde das gesamte Gebiet des Distrikts Sanglaburi überflutet, einschließlich des Tempels. Der Oberabt beschloss, den Tempel an den Hang zu verlegen. So ertrank der alte Tempel bis zur Spitze, nur die Ordinationshalle blieb übrig. Im Sommer kann man die gesamte Ordinationshalle, den Glockenturm und das alte Gebäude sehen.

Nach dem versunken Tempel ging es dann noch zu einem kleinen von Bäumen umschlungenen Waldtempel dem Wat Som Det. Trotz seines äußeren, an einen Tempel bei Ankor Wat erinnerndem Aussehens, waren die Buddha Statuen innen sehr gepflegt und von jeder Menge Blattgold – auch aus neuster Zeit – überzogen. Das wirkte schon irgendwie surreal in dieser Landschaft, aber auch beeindruckend.

Von dem Tempel ging es dann über den See zurück zu unserem Ausgangspunkt, wo wie dann an der Bamboobridge das Boot verließen und über diese zurück zum Motorrad gingen. Auch diese Brückenkonstruktion war schon erstaunlich und man fühlte sich trotz der leicht schwankenden Bewegungen der Brücke auch ohne dem nicht vorhandenen Geländer nie unsicher.

Bei der Bootstour sahen wir die Stupa in Bodh Gaya in nicht allzu großer Entfernung und beschlossen auch dieser noch einen Besuch abzustatten. Der Aufbau und das Areal waren zwar interessant, aber aus unserer verhofften Aussicht von der Stupa aus wurde nichts, da diese an der einzigen Plattform eine Überdachung hatte, welche einem den Blick in die Ferne komplett verwehrte. Also ging es nach diesem kurzen Besuch wieder zurück aufs Bike und auf den Rückweg.

Da wir ja nun wussten wie unser Zeitfenster aussah, beschlossen wir noch ein paar kleinere Stopps einzulegen, so zum Beispiel am Khao Laem Waterfall, der noch relativ nahe an Hauptsraße lag. Da wir da aber schon wieder jeder 200 Baht für diesen relativ kleinen Wasserfall zahlen sollten, machte ich nur ein paar Bilder vom Rande des Areals bevor wir weiterfuhren.

Unterwegs bremste uns dann ein plötzliches und glücklicherweise nur rund 30 Minuten anhaltendes Unwetter ein, aber dadurch waren die Straßen natürlich nass und schmierig und ich musste unsere Heimreise mit reduzierter Geschwindigkeit fortsetzen. Da auch noch ein Tank Stopp nötig war machte ich über die Stadt Tha Kha-nun einen kleinen Schlenker, bei der wir dann auch noch einen kleinen Spaziergang über den dortigen Thong Pha Phum Food Market einlegten.

Nun hieß es aber dann doch ohne größere Unterbrechung Richtung Resort. Einzig den Wat Khao Khae Thep Nimit wollten wir noch aufsuchen, da dieser uns schon bei der Hinfahrt durch seine riesige rosane Elefantenstaue aufgefallen ist. Kathia meinte zwar, wir hätten ihn schon verpasst, aber ich war mir sicher das er nicht allzu weit von unserer Unterkunft ist und wir ihn kurz nach dem Beginn unseres Tripps gesehen haben. Dieses Mal hatte ich dann auch recht, während ich mich bei unserer nächsten Diskussion über eine Lokation gnadenlos geirrt habe, doch davon später mehr.

Als wir aus dem Wat Khao Khae Thep Nimit herausfuhren entdeckte ich auf der gegenüberliegenden Seite noch einen alten Truck der mich interessierte. Als wir näher herankammen erkannte ich noch zwei weiter, allerdings stark modifizierte Fahrzeuge. Auf freundliche Anfrage an den scheinbaren Besitzer wurden wir hereingebeten und er zeigte uns dann in seinem gerade im Aufbau befindlichen Café noch eine kleine Sammlung Motorräder, welche er schon umgebaut hatte. Also wenn die Fahrzeuge mal so Top aussehen wie seine Bikes, dann kann ich nur sagen Hut ab.

Als wir uns dann nach einer Weile loseisten wurden wir aufs herzlichste Verabschiedet und selbt der Himmel ließ uns seinen besonderen Gruß in Form eines doppelten Regenbogens zukommen. Im Resort angekommen, konnten wir gemeinsam wieder nur sagen, das es ein wunderbarer Tag voller neuer Eindrücke war.

Und zum Schluss noch eine kleine Zusammenstellung unserer heutigen Tour

Und der Roadtrip im Schnelldurchlauf 🙂

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